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Definition der Begriffe Dogma und Dogmatismus

von Eddie

Der Begriff "Dogma" wird gemäß Brockhaus wie folgt definiert:

Dogma: griechisch "Meinung", "Verfügung", "Beschluss", "Lehrsatz", allgemein: Die lehrhafte Formulierung von Grundwahrheiten, feststehenden Lehrsätzen oder "Systemen, deren Voraussetzungen außerhalb der Möglichkeit wissenschaftlicher Nachprüfung liegen. Doch sind auch innerhalb dogmatischer Systeme (z. Bsp. im positiven Recht) wissenschaftliche Untersuchungen möglich. Gewöhnlich versteht man unter Dogma religiöse Glaubenssätze und Systeme, vor allem im Christentum. – Im übertragenen Sinn gilt als Dogma auch eine Grundüberzeugung, die gegen Zweifel nicht durch Beweis, sondern durch autoritative Erklärung gesichert ist → Dogmatismus.

Im Sprachgebrauch der katholischen Kirche und der katholischen Theologie heißt Dogma jeder von Gott in der Bibel und durch die Überlieferung offenbarter Wahrheit, soweit sie vom kirchlichen Lehramt als geoffenbart verkündet wird. Diese Verkündigung begründet die Unabänderlichkeit des Dogmas und die Glaubenspflicht der Mitglieder der Kirche. Die Formulierung eines Dogmas hat an dessen Unabänderlichkeit nicht teil und kann dem jeweiligen kulturellen Wandel angepasst werden, sofern der Inhalt des Dogmas der gleiche bleibt. Ein Dogma vermag die Offenbarung selbst nie ausschöpfen; es kann daher grundsätzlich ergänzt oder genauer erfasst werden → Dogmenentwicklung.

Zum Begriff "Dogmatismus" sagt gleicher Band:

Dogmatismus: die unkritische, nicht begründete Behauptung von philosophischen oder religiösen Sätzen mit dem Anspruch unbedingter Anerkennung. Nach Immanuel Kant ist Dogmatismus das Verfahren derjenigen Metaphysiker, die über das Wesen einer Sache Aussagen machen, ohne geprüft zu haben, in welcher Weise ihre Erkenntnis durch das menschliche Erkenntnisvermögen bedingt ist. – Als dogmatisch wird jedes unkritische unselbständige Denken bezeichnet.

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