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Johannes 5,23: ... damit alle den Sohn ehren mögen, wie sie den Vater ehren. Wer versäumt, den Sohn zu ehren, ehrt den Vater nicht, der ihn sandte. (Der Vater wird angebetet! Also muss nach Jesu Worten auch der Sohn angebetet werden!)

Feedback vom 21. Februar 2011

Hallo Rüdiger,

wenn Du mir bitte noch erklären würdest, wie Du die Sache ZJ (gerade auch in Anbetracht der Tatsache, dass Deine Freundin in diesem Verein ist) mit Humor betrachten kannst? Wie funktioniert eine solche Beziehung? Kannst Du überhaupt vergessen, dass sie ZJ ist, und wenn ja, wie gelingt Dir das? Ich weiß, das sind alles sehr persönliche Dinge. Ich muss einfach wissen, ob ich an mir arbeiten kann, ob es möglich ist, dass ich die innere totale Abneigung überwinden kann, ob es eine Chance gibt. Natürlich ist das von Paar zu Paar unterschiedlich, vielleicht ist Deine Freundin ja auch nicht so konservativ in ihrem Glauben. Bitte hilf mir und antworte. Danke.

l.G. G.H.

Hallo G.H.

Zu aller erst muss klar festgehalten werden, dass die ersten Jahre durchaus nichts mit Humor zu tun hatten. Bei aller Liebe und Freude, die wir miteinander erleben durften, lag immer die Decke des Irrglaubens auf uns. Die Dunkelheit Jehovas bricht sich direkt Bahn ins Leben. Die Leiden reichen von tiefster Erkenntnis der Verführung, der der Zeuge Jehovas unterworfen ist, bis hin zum kalten Zorn über die willkürlichen Moralgesetze der Wachtturm-Gesellschaft, die verhindern, dass sich jemals ein Zeuge von sich aus als nicht unmoralischer Mensch beweisen kann.

Dazu kommt die Trennung, die daraus resultiert, dass man über diese Dinge nicht mit seinem Gegenüber reden kann! Du hast den liebsten Menschen neben dir, kannst aber über das, was dich bewegt, nicht reden, weil er selbst diese Bedrückung verursacht. Neben dieser Verursacher-Rolle spielt dein Partner aber auch noch die Rolle des abgrundtief Betrogenen. Du schwankst also zwischen Empörung, Mitleid und Sprachlosigkeit. Es ist drastisch! Es ist ein vielschichtiger undurchsichtiger, immer vorhandener Schmerz.

Die Hilfe kam in meinem Fall von Jesus. Mir wurde irgendwann klar, dass ich nicht das, was Jesus will und gibt, ihm aus der Hand zu schlagen habe. Als ich mich darauf einließ und aus seiner Hand dieses "Problem" Kathi nahm, zog ein gewisser Trost in mein Leben ein, der bis heute dafür sorgt, dass ich um Welten entspannter und freudig vergebend auf die bockige Ablehnung Jesu durch meine Freundin reagieren kann. Sicher gibt es noch oft genug schmerzvolle Momente, aber ich werde immer sicherer darin, auf den Moment zu warten, in dem ich ihr mit ganz wenigen (oft humorvollen) Worten zeigen kann, wie lächerlich die Wachtturm-Theologie ist und wie speziell sich darauf ausgerichtet ist, den Weg zu Jesus zu verschließen.

Jesus ist der Ausgangspunkt und das Ziel. Was ich in diesen Dingen "kann", kann ich nur durch ihn. Das wirst Du garantiert auch an Dir erleben. Doch habe ich auch eine durchbetete Nacht erlebt. Eine Sache, die mir bis dato völlig fremd war. Die Belastetheit unter den Angriffen des Wachtturm-Gottes bringt auch Kampf mit sich. Doch: Unser Herr ist Jesus. Der Gott, der sich selbst für uns hingab.

Kommentare
01

Hallo Rüdiger,

danke für Deine Offenheit über Deine persönlichen Erfahrungen. Die Entwicklung, wie meine Beziehung gehen wird, zeigt sich momentan leider nicht so positiv. Ich hoffe, ich erhalte so viel Hilfe und Kraft wie Du.

Erfahrungsberichte von anderen Personen in Gemischtbeziehungen wären bestimmt ebenso hilfreich und könnten die tragische aber auch hoffnungsvolle Seite dieser explosiven Mischung zeigen. Wäre doch nett, wenn jemand davon erzählen würde.

Das ist nämlich noch eine andere Seite dieses Alptraums ZJ. Die auf Gefühlsebene. Bei der man sich nicht mit Bibelzitaten duelliert, sondern wo Menschen, die sich lieben, mit einer Situation konfrontiert werden, die nahezu in den Wahnsinn treibt. Wenn man seinen Partner vor sich sieht und ihn trotzdem nicht mehr erkennt.

l.G. G.H. [22.02.2011]

02

Hallo Rüdiger,

ich habe leider nicht die Kraft aufbringen können wie Du. Meine Beziehung ist unwiderruflich an dieser Sekte gescheitert. Ich werde niemals aufhören meinen verlorenen Freund und Partner zu lieben und um ihn zu trauern. Aber es ist keine Basis mehr vorhanden, kein Vertrauen und damit keine gemeinsame Zukunft. Zu sehr hat er diesen Irrglauben für sich verinnerlicht und zu sehr hat man ihm suggeriert, dass er dieses Opfer für Jehova bringen muss, um gerettet zu werden. Alle Versuche meinerseits sind gescheitert und ich habe einfach keine Kraft mehr.

Mein Ex-Freund und sein bester Kumpel (der ihn in diese Sekte eingeführt hat) sind Musiker und sie spielen auf "Geburtstagen", "Hochzeiten" und sogar auf "Pfarrfesten" und verdienen so ihr Geld. Wenn das nicht eindeutig die Doppelmoral dieser Sekte beschreibt. Aber die Liebe geben sie für den treuen und verständigen Sklaven auf. Wenn das nicht krank ist ...

l.G.

G.H. [01.04.2011]

03

Hallo G.H.,

viel Kraft brauchte ich nicht, denn meine Freundin ist diejenige, die den Spagat zwischen ihrer Jehova-Welt und mir vollzieht. Diese unbedingte Bereitschaft zum Lebenskompromiss zwischen Wachtturm-Diktatur und dem sonstigen Leben hat sie zwangsläufig in ihrer Jehova-Kindheit entwickelt und wurde auch schon vorsichtshalber einmal ausgeschlossen. Ich muss vor ihr den Hut ziehen und habe es auch schon oft getan, weil sie einerseits ihr Wachtturm-Gewissen rein hält, andererseits jede Lücke nutzt, um am wirklichen Leben teilnehmen zu können. Dass sie dabei nicht verbogen und verlogen wurde, rechne ich ihrer sozialen Intelligenz an. Die hat nicht jeder in diesem Maß. Ich glaube, ich habe in ihr einen Menschen erwischt, der auf diesem Gebiet Meisterin ist.

Normal unter Zeugen ist das, was Du erlebst. Die geistige Gleichrichtung in der Wachtturmlehre schaltet die Menschlichkeit aus und ich habe mich als Christ sogar dabei erwischt, dass ich in meiner Verzweiflung ähnliche Entwicklungen durchmachte. Doch wurde ich eines anderen belehrt und ich habe inzwischen eingesehen, dass jeder Kampf und Krampf sinnlos ist. Ich kann und darf aus meinem Glauben und Wissen keine Burg machen, kein Entweger-Oder, kein Schwarz-Weiß-System. Das macht Jesus, wenn es Zeit dazu ist, aber nicht ich als Christ. Ich bin nicht dazu berufen, dem Leben vorzugreifen. Ich muss warten und mir wirklich klarmachen, dass jeder Mensch das unbedingte Recht auf eigenständige Einsicht hat. Wie rücksichtsvoll Jesus mit diesem Recht umgeht, durfte ich ja selbst in meinem Leben erfahren. Ich hatte ihn über 10 Jahre aus meinem Leben verbannt, weil ich dachte, das schaffe ich nie. Insofern muss ich erkennen und anerkennen, dass nicht wir, sondern nur Jesus diese Entscheidung herbeiführen kann.

Ob jetzt oder später – das hat uns nicht zu berühren. Sicherlich leiden wir darunter, aber nichts anderes hat er gefordert, dieses und andere Leiden auf uns zu nehmen.

Seit einiger Zeit fühle ich mich wie ein Zuschauer, der teils in Zurückhaltung verharrt, teils mittendrin ist und an allem teilnimmt. Diese unsichere Position ist aber eigentlich der Inbegriff des Glaubens. Man weiß es nicht sicher, was als nächstes kommt, bleibt aber im Vertrauen auf Jesus auf der sicheren Seite. Das Ganze ist hochinteressant und geht über die komplette Bandbreite vom fürchterlichen Zweifel bis zur Glückseligkeit der Glaubensgewissheit.

Bleib einfach neugierig.

Rüdiger [01.04.2011]

04

Hallo G.H.

ich denke man kann nie sagen, dass man den Kampf um einen Zeugen Jehovas gewonnen oder verloren hat. Denn sie haben Zeit. Sie gehören zu den geduldigsten Menschen der Welt, denn sie glauben wahrhaftig an das Paradies und an ihr ewiges Leben nach dem Tod. Dein Ex-Freund kann sich zurückgezogen haben, um es in die Hände Gottes fallen zu lassen. Natürlich wurde ihm geraten, sich von dir zu distanzieren. Ich glaube das brauchen wir gar nicht in Zweifel zu stellen, aber die Gefühle kann er nicht ignorieren.

Gott ist Liebe, Jehova ist Liebe und jede Liebe kommt von ihm aus. Ich mache ähnliches durch. Seit zwei Jahren "hantiere" ich mit einem Zeugen Jehovas her rum. Noch dazu einem ausländischen. Ich habe sogar ein Bibelstudium angefangen, um ihn besser verstehen zu können, aber es ist nie genug. Es wird auch nie genug sein. Selbst wenn ich Zeugen Jehovas geworden wäre, hätte ich nicht das zurück bekommen, was ich mir erhofft hätte. Selbst dann, hätte er vielleicht auf das Paradies gewartet, bis wir zusammen hätten sein können. Sie warten auf den Tod und sie wünschen ihn sich herbei. Eine Zeugin Jehovas sagte mal zu mir, viele Menschen würden sie drängen, jetzt Kinder zu bekommen. Sie war aber der Meinung, sie hätte dafür noch genug Zeit – im Paradies. Diese Welt ist ja sowieso zu schlecht, um Kinder hineinzusetzen und überhaupt, das Ende der Welt kommt ja bald. Was mir geholfen hat, war zum einen diese Seite, die ich beim Googlen gefunden habe. Zum anderen war es Jesus. Ich glaube das kann ich sagen, denn wenn meine Bibelstudium- "Lehrerin" gebetet hat, habe ich mein eigenes Gebet zu Jesus gesprochen. Ich wollte, dass er da bleibt, auch wenn ich auf dem "breiten Weg" gehe und dass er mich die richtigen Fragen stellen lässt. Im Bibelstudium musste ich dann fast lachen, weil ich tatsächlich die richtigen Fragen gestellt habe und sie ins Stottern kam. Oder sie machte die billigsten Fehler, um die Dreieinigkeit zu dementieren. Solche Sachen helfen. Ich glaube, dass Jesus für uns da ist und dass er uns tröstet. Leg es in seine Hände, in Gottes Hände, er hat schon den richtigen Weg vor dir ausgebreitet.

Viele Grüße

Leni [01.05.2011]

05

Hallo Leni,

ich habe so meine Probleme damit, wenn jemand sagt: "Jehova ist Liebe". Denn Jehova ist nicht der Gott der Bibel, wie die Wachtturm-Gesellschaft selbst es durch Bilder und Texte beweist. Wenn Du aus welchen Gründen auch immer ein Bibelstudium mit Jehovas Zeugen anfängst, musst Du sehr genau darauf achten, wo und wie Du den Theorien des Sklaven verfällst oder schon verfallen bist. Ich halte es für hochristkant, sich diesem Einfluss auszusetzen.

Jehova ist ein Buchstabenunfall und wird in den Urtexten nicht gefunden. Der Jehova der Wachtturm-Gesellschaft ist ein Lügner und ein Jesus-Verdränger. Ich könnte niemals sagen: "Jehova ist Liebe".

Rüdiger [01.05.2011]

06

Hallo Rüdiger,

darum ging es mir gar nicht. Die Gebote Gottes sind mehr als das Vermeiden von "Ehebruch, Hurerei, Unreinigkeit, Unzucht, Abgötterei, Zauberei, Feindschaft, Hader, Neid, Zorn, Zank, Zwietracht, Rotten, Haß ..." (Galater 5). Denn die verschwinden von ganz alleine, wenn man wirklich mit Gott ist oder?

Das wichtigste Gebot ist doch "liebe deinen Nächsten wie dich selbst". Dieses ganze "Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmut, Keuschheit" (ebenfalls Galater 5) geht in diesem einen Gebot auf. Und was machen wir hier anderes als gegen Zeugen Jehova zu "zanken"?, was oben aufgelistet ist. Also, ich finde es informativ hier die Gegensätze und Analysen zu lesen, auch wenn anscheinend die meisten Zeugen Jehovas diese Seite bereits meiden und sich dazu nicht mehr äußern. Jeder vertritt seine Seite und keiner scheint dem anderen zuzuhören. Keiner scheint sich von den Warnungen der Bibel über falsche Religionen angesprochen zu fühlen. Es steht auch geschrieben, man solle seinen Glauben prüfen oder?

Niemand zankt. Und vor allem zankt hier niemand gegen die Zeugen Jehovas. Ich habe noch nie einen Teller nach einem Zeugen Jehovas geworfen. Alles was hier steht, ist die Kritik der Lehre der Wachtturm-Gesellschaft. Weil diese Lehre so sehr gegen Jesus gerichtet ist, der der einzige ist, zu dem wir Kontakt haben müssen, um gerettet zu werden, fällt die Kritik natürlich nicht wissenschaftlich kühl aus. Aber den Vorwurf, dass gegen Zeugen Jehovas gezankt würde, kann und will ich nicht gelten lassen. Einzig da, wo mit absoluter Ignoranz nach Jesus getreten wird, leiste ich klaren Widerstand, der dann nicht zimperlich ist. [RH]

Klar ist es hilfreich, dass zumindest möglicherweise angehende Zeugen Jehovas sich hier ein Bild von der Glaubensgemeinschaft verschaffen können, das sie woanders nicht lesen können, aber was ist mit den Zeugen Jehovas selbst? Sie werden nur aggressiver. Egal was man zu einem ZJ an der Tür sagt, sie finden ihren Zuspruch. Und wenn man sie aufs Übelste beschimpft und beleidigt, dann ist es eben Satan und wieder erhalten sie ihren Zuspruch.

Diese Reaktion der Zeugen Jehovas wird aber nicht durch uns hervorgerufen, sondern sie ist fest in die Psychoverdrehung der Wachtturmlehre eingebaut. Wir wollen doch nicht durch eine entgegengesetzte Manipulation (Nettigkeit, Schleim) den Schaden zurückbiegen. Das geht nämlich nicht. Und jeder Zeuge Jehovas hat Zeit, über die Konfrontation nachzudenken. Ein Leben ohne Konfrontation ist langweilig. – Und sinnlos. [RH]

Kann man nicht einen Weg der Kommunikation finden? Nur weil sie dicht machen, müssen wir das auch?

Leni [03.05.2011]

07

Wie kannst Du behaupten, ich würde "dicht machen"? Möchtest Du mich dazu einladen, auch mal so einen schönen Satz in die Welt zu setzen wie "Jehova ist Liebe"? Oder sollten wir einen "Wachtturm slimeline" produzieren, um Jehovas Zeugen anzulocken?

Wenn Du mit Jehovas Zeugen studierst, gehst Du denen in die Falle, und umgekehrt bist Du selbst eine Fallenstellerin, wenn Du ihnen in der taktischen Teilnahme am Bibelstudium nicht in die Falle gehst.

Wenn Du es schaffst, im Bibestudium bei der Wahrheit zu bleiben, wirst Du in kürzester Zeit die Konfrontation haben. Diese Konfrontation zu meiden, ist nicht möglich, weil sonst oben beschriebener Effekt eintritt.

Rüdiger [03.05.2011]

08

Okay dann verstehe ich vielleicht den Sinn dieser Webseite und der vielen damit verbundenen Arbeit von dir falsch?

Hätte ich Tellerwerfen gemeint, dann hätte ich auch Tellerwerfen geschrieben. Und wie ich schon sagte, es ging mir nicht darum "Jehova" zu verherrlichen.

Das hatte ich nicht begriffen. Du schriebst nur, dass es Dir um eine bestimmte Sache nicht ging. Ich wusste nicht, was Du damit meintest. [RH]

Mir ist schon klar, was die WTG ist, du bist vielleicht nicht der einzige? ... Mir ist auch klar, dass du bei dem Wort "Bibelstudium" rot zu sehen scheinst. Mir wirst du hier bestimmt nichts mehr glauben, aber es geht mir auch nicht darum, Lob oder Kritik von anderen Menschen bezüglich meines Glaubens zu ernten. Mir geht es um den Inhalt des Neuen Testamentes.

Leni [03.05.2011]

09

Liebe glaubt alles. Und unter der Führung Jesu kann ich mich noch nach tausend Enttäuschungen öffnen. Jemanden an seinem falschen Agieren zu hindern, ist nicht lieblos, sondern vernünftig. Wir haben einen, der seit langer Zeit meint, den Paulus machen zu müssen, und dabei selbst produzierte Irrlehren entwickelt, nur um mir am Zeug flicken zu können. Wenn der umkehrt, ist alles vergessen. Auch dass er immer wieder versucht hat, mich der Untreue zu überführen.

Das Bibelstudium ist Ursache gerade dieses pharisäischen Verhaltens, anderen etwas anhängen zu wollen. Es ist der Sauerteig der Pharisäer. – Wenn Du drauf stehst – friss. Ich kann Dich nicht daran hindern.

Rüdiger [03.05.2011]

10

Es geht darum, dass wir alle die gleichen Menschen sind. Keiner ist besser als der andere, denn das Gericht liegt ganz allein in Gottes Hand. Glaubst du, du stehst vor Gott besser da als ein Zeuge Jehovas?

Ja. Durch Jesus. Jesus versöhnt uns mit Gott in absoluter Perfektion. Jehovas Zeugen lehnen Jesus als Gott ab und haben dadurch diesen einmaligen Bonus nicht. Sie versuchen, sich den Bonus vor Gott selbst zu erarbeiten. Sie anerkennen das Opfer Jesu nur als einmalige Basis zum dann selbst durchgeführten Gutsein. Aber dieses selbst durchgeführte Gutsein kann es nicht geben. Nicht umsonst hat Jesus Petrus angeschrien: "Wenn du dies nicht geschehen lässt, so hast du keinen Anteil an mir." (Fußwaschung) – Leni, niemand kann aus der eigenen Kraft Gott gefallen, wenn er nur einmal die Generalreinigung durch das Loskaufsopfer in Anspruch nimmt. Dieses einmalige Annehmen lehren die Zeugen Jehovas. Jesus lehrt die permanente Inanspruchnahme seiner selbst. Nur durch ihn werden wir von unseren Sünden gereinigt. Diejenigen, die ihn in jeder Sekunde so annehmen und ihr Angewiesensein auf ihn wissen, werden gerettet. Jehovas Zeugen verlassen sich lieber auf ihre guten Werke. [RH]

Selbst wenn Zeugen Jehovas vom "geistlichen Paradies" reden. Genau da liegt der Punkt, an dem sie sich das Gericht aneignen und Gott stückweise entmachten. Würden die Menschen aufhören sich das Gericht anzueignen, indem sie sagen, "die Religion ist besser" – "nein, die Religion ist besser" oder: "die Menschen aus der Religion kommen in das Paradies" – "nein, aber die Menschen aus der Religion sind besser vor Gott" richten sie schon über die anderen. Es ist nicht das wirkliche Gericht, das liegt wahrhaftig nur in Gottes Hand. Wozu also die aufwändig selbstgerechte "Vorauswahl"?

Jesus ist keine Religion. Jesus ist Rettung. Ich kann nichts dafür. [RH]

Du kennst die Mittel der WTG. Sie lassen nicht einmal die Frage zu, falsch zu liegen. Es geht überhaupt gar nicht mehr um die Bibel. Wenn es nur noch um die Bibel gehen würde, würden die Menschen an einem Strang ziehen, um die richtige Übersetzung zu finden. Es geht um die Theorie und das verleitet und teilt auf.

Der Leib Christi zieht an einem Strang. Der Leib Christi will nicht als Menschheit gelten oder als Menschheit in die Seligkeit einziehen. Die Zusammenfassung der Religion zum Kochtopf einer geretteten Menschheit ist Wachtturm-Theorie. Der Leib Christi kann nur dann aus allen bestehen, wenn Jesu Wort, dass er alle zu sich zieht, gilt und wenn damit verbunden ist, dass alle sich ziehen lassen oder sich ziehen lassen müssen. Wir wissen dies nicht. Die Allversöhnungstheorie ist bei Jesus nicht zu finden. So müssen wir annehmen, dass Jesus den Menschen die Freiheit lässt, verloren zu gehen. Das teilt auch auf. [RH]

Und wieso bin ich eine Fallenstellerin? Ich will mich über Zeugen Jehovas informieren. Das ist ein Unterschied zu: "Ich will mich über Gott informieren". Ich habe keinen Vertrag unterschrieben, mich taufen zu lassen und ich habe nicht die Macht, sie zu bekehren. Zeugen Jehovas kommen, um zu erzählen, nicht um zu diskutieren.

Leni [03.05.2011]

11

Du stehst dann auf der selben Fallenstellerstufe wie die Zeugen Jehovas, wenn Du aus taktischen Gründen das Bibelstudium absolvierst und sie darüber im Unklaren lässt, was Deine wirkliche Motivation ist. Willst Du irgendwie den Zeugen-Jehovas-Wallraff geben? Was soll das bringen? – Und wenn ja, dann strebst Du ja eine indirekte Konfrontation an, die dann später gebündelt auftritt. Wem dient das, wenn nicht nur Deinem Ruhm?

Rüdiger [04.05.2011]

PS: Und dass Du dabei schon Schiffbruch erlitten hast, sagt Dein Satz "Jehova ist Liebe".

12

Also erstmal danke für die Zwischenkommentare, ich denke genauso. Wäre trotzdem schön, wenn die Zeugen Jehovas es schaffen würden, Jesus zu erkennen.

Deine Kommentare zu meinem Bibelstudium sehe ich überhaupt nicht so. Verstehe das mit Wallraff und Ruhm auch nicht. Genauso wenig die taktischen Gründen, wenn ich mich informieren möchte.

Kannst du beurteilen, wer in seinem Glauben Schiffbruch erlitten hat? Ich kann auch brav in meine Kirche gehen und mich von anderen Religionen abschirmen und nie etwas von ihnen erfahren. Wenn ich etwas über einen anderen Glauben erfahren möchte, kann ich ja die Bücher meiner Religion lesen oder meinen Pfarrer fragen. Er wird mir bestimmt die richtige Antwort geben und neutral gegenüber anderen Religionen sein. – Ach nein warte, das waren ja andere, die es so machen...! Es ist jawohl nicht sehr klug, von der WTG zu lesen, was Darwinismus ist. Wenn ich es wissen möchte, lese ich den Autor Darwin. Genauso wenn ich über Gott erfahren möchte, lese ich die Bibel. Wenn ich über die Zeugen Jehovas lesen möchte, lese ich den Wachtturm. Deswegen auch: Geht es mir um die Glaubensgemeinschaft oder um Gott? Gott war selbst Autor eines Buches. Wieso nicht das Buch direkt von Gott lesen? Hat er es etwa nur für bestimmte Menschen in Brooklyn geschrieben, die als einzige die Schwierigkeiten in einfachen Sätzen wiedergeben können? Ist die Bibel wirklich so schwer zu lesen? Das ist Unsinn! Ist sie nicht.

Ich bin mir schon bewusst, dass ich vorsichtig sein muss und deswegen lese ich auch deine Kommentare. Aber hier geht es ja auch nicht um mich. Bist du der Meinung, man kann Zeugen Jehovas nur noch aufgeben? Manche Anhänger sehnen sich wirklich nach Gott. Sie kriegen ein Leuchten in den Augen, wenn sie hören, man kann mit ihm "in Gemeinschaft" sein. Und die WTG blockiert sie und hält sie davon ab. Sie rennen von Tür zu Tür und warten auf den Tod, um dann endlich so leben zu können. Ihre Paradies-Vorstellung beinhaltet grüne Bäume, blaue Himmel und die Wiedersehen mit den toten Menschen. Soll das für sie alles sein?

Leni [04.05.2011]

13

Schiffbruch im Unterfangen, neutral zu bleiben und die Fakten nicht aus den Augen zu verlieren. Diesen Schiffbruch meinte ich. Die Manipulation, der Du Dich aussetzt, ist sehr gefährlich. Die Irrlehre der Wachtturm-Herausgeber ist eine große Versuchung. Es ist geistliche Hurerei mit dem inneren Kern der Herrschaftsvermischung. Jesus wird ersetzt durch den Sklaven und der Glaube an Jesus wird ersetzt durch eine sehr schlichte Menschenlogik, die erfassen zu können vorgibt, wer Gott ist. Diese Menschenlogik wird so verschachtelt vorgetragen, dass kaum noch jemand die Denkfehler entdecken kann, weil sie sehr sorgsam versteckt worden sind.

Wenn Du Jesus im Herzen hast, kann ich verstehen, dass Du geschützt bist, wenn Du mit Jehovas Zeugen studierst. Wenn Du Jesus im Herzen hast, kann ich nicht verstehen, wie Du mit ihnen studieren kannst, ohne die Karten auf den Tisch zu legen. Kann man geistlichen Betrug durch erneuten Betrug wettmachen? Ich habe noch nie einen Christen kennengelernt, der eine Organisation zu unterwandern versucht, "um sich über sie zu informieren".

Rüdiger [04.05.2011]

14

Nein ich versuche niemanden zu unterwandern oder einen Betrug wettzumachen. Davon habe ich auch nie etwas gesagt – im Gegenteil. Die WTG ist gut organisiert, sodass Kritik auch gar nicht an die Zeugen Jehovas rankommen kann. Es ist nur so, dass ich mich informieren musste, weil ich jemanden kennengelernt hatte. Man kann Jesus nicht ignorieren und er ist wichtiger als eine Person.

Leni [05.05.2011]

15

Jesus durch ein Studium mit den Zeugen Jehovas kennenlernen? Oder besser kennenlernen? Du musstest Dich informieren, weil Du jemanden kennengelernt hast? Und da fängst Du ein Bibelstudium mit Jehovas Zeugen an? Was haben Deine beiden letzten Sätze miteinander zu tun? Also geholfen hat mir Dein letzter Kommentar nicht.

Rüdiger [05.05.2011]

PS: Will sagen, dass ich es nicht kapiere. Die Wichtigkeit Jesu sehe ich nicht als Grund an, mit den Zeugen Jehovas die Bibel zu "studieren". Und der Einstieg in ein Jehova-Bibelstudium läuft standartmäßig über die soziale Schiene. Man lernt jemanden kennen und stellt irgendwann fest, dass man regelmäßig mit bestimmten Leuten zusammensitzt, um sich vollblubbern zu lassen mit den heißen Wachtturm-Thesen. – Ich kriege Deine Erklärung nicht auf die Reihe.

16

Ich habe auf das persönliche Feedback von G.H. reagiert. Denn ich habe auch einen Menschen kennengelernt, der Zeuge Jehovas ist.

Um ihn zu verstehen, habe ich mich über die Zeugen Jehovas informiert, denn ich wusste nichts von ihnen. Später habe ich das Bibelstudium angefangen, weil ich natürlich nur so mit ihm hätte zusammen sein können. Obwohl ich ihn sehr mag und ihn eigentlich ungerne verlieren möchte, muss ich es, denn auf dem ganzen Weg habe ich gemerkt, dass die Lehren für mich keinen Sinn ergeben bzw. das ganze Gestell der Lehre. Klar möchte ich nicht gerne sagen, dass ich durch die ZJ auf Jesus gekommen bin, aber ich habe mich natürlich auch mehr über den Glauben fern von den ZJ informiert und wenn ich die beiden Glauben gegenüberstelle, ist es einfach so, dass ich in meinem Glauben, dem evangelisch-christlichen erfüllter bin. Deswegen schrieb ich, dass man Jesus nicht ignorieren kann.

Leni, da fällt mir echt ein Stein vom Herzen. [RH]

Und für die ZJ, die das vielleicht lesen: Einem Christen Jesus nehmen zu wollen, ist vielleicht vergleichbar damit, euch Jehova zu nehmen. Nicht, dass es die gleichen oder auch nur ähnliche Götter sind, aber die Beziehung, die Christen zu Jesus haben, kann, darf und sollte man nach meiner Meinung nicht trennen, denn man führt die Menschen vielleicht auf einen Weg, der sie spürbar schnell unglücklich macht. Bei mir zumindest ist es so, dass ich mich nicht jeden Tag daran erinnern muss, und "fortwährend Erkenntnis" aufnehmen muss, um eine Verbindung zu spüren, denn sie geht nicht verloren oder weg. Ich merke, dass ZJ sich auch eine solche Bindung zu Gott (Jesus – nicht Jehova) wünschen und ich wünsche es ihnen auch. Es ist nur ein Schritt auf Jesus zu, den sie machen müssten, um glücklich zu sein.

Nicht umsonst sagt Jesus über den Heiligen Geist, dass er uns in alle Wahrheit einführt. Das ist das Erkennen Christi, aber niemals das Erkenntnis-der-Wachtturm-Gesellschaft-Aufnehmen. Der Heilige Geist führt uns, nicht eine Organisation. Danke, dass Du das so klar sagst, Leni. Es ist ein wichtiges Zeugnis. [RH]

Ich habe mal eine Lesart der Zehn Gebote gehört, die anders war und die ich sehr interessant fand. Gott sagt: "Du sollst nicht ..." Wenn man es nicht als Regel liest, die man sich ausdruckt und an die man sich immer wieder erinnern muss, sondern als Versprechung von Gott, dass wenn man mit ihm ist, mit Jesus, sich von ihm leiten lässt und auf ihn vertraut, dass es dann Zukunftsversprechungen sind, die wahr werden. Ungefähr so: "Wenn du auf Gott vertraust, wirst du nicht ..." Denn wenn man auf ihn erst vertraut, lernt man automatisch seinen Nächsten lieben, seine Eltern respektieren etc. ... und natürlich auch, nur einen Gott zu haben.

Das sind natürlich nur meine eigenen Gedanken und Meinungen. Kann auch alles falsch sein, aber ich denke es ist auch manchmal okay, wenn man seine Erfahrungen erzählt, auch wenn man keine Bibelstellen anheften kann?!

Leni [05.05.2011]

17

Danke für Deine klare Ansage. Deine Gedanken und Meinungen sind richtig. Viele geben Zeugnis darüber und Du bist eine von ihnen. Es sind die, die auf Jesus vertrauen und dabei nicht erst herumdoktern, ob er dieses oder jenes ist. Er ist es, der uns zur gegebenen Zeit dahin führt, dass wir ihn gut genug kennen, wenn wir gefordert sind, vor der Welt Stellung zu beziehen.

Rüdiger [05.05.2011]

18

Lukas 12, 51 Meint ihr, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf Erden? Ich sage: Nein, sondern Zwietracht.

Johannes 14, 27 Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.

Die Zwietracht entsteht tatsächlich, wenn man Zeugnis für Jesus gibt und die anderen ihm nicht voll und ganz vertrauen und sich ihm nicht komplett hingeben. Das merke ich jetzt.

Trotzdem wollte ich das nicht alleine stehenlassen, denn das wäre nicht gerecht, nur so etwas zu betonen. Man muss ihm ganz vertrauen – komplett, und sich von ihm leiten lassen. Dann ist man glücklich und tut die richtigen Dinge. Dann hat man den Frieden und die Ruhe.

Ich wünschte, ZJ würden das tun und so vollends glücklich werden. Aber ich bin nur eine Frau und in Timotheus steht auch, dass Frauen nicht lehren sollen. Das wurde mir vorsichtshalber schon einmal geschickt von einem ZJ. Für den Fall, dass ich mich in der Position fühlen sollte, ihm irgendetwas beibringen zu wollen. Das finde ich sehr schade, denn es bedeutet für mich nicht, Gott ganz zu vertrauen. Wenn Menschen sich treffen, dann denkt man doch darüber nach, ob es eine Bedeutung oder Absicht für einen hat und nicht nur alleine die, dass man den Menschen belehren soll und man selber nichts von ihm lernen kann.

Leni [07.05.2011]

19

Das Lehrverbot für Frauen unterliegt in der Wachtturm-Lehre ebenso einer maßlosen Übertreibung wie die Gemeindezucht. Bei Jehovas Zeugen werden gerade die Anweisungen des Paulus so übertrieben ausgelegt, dass sie sich negativ auswirken müssen. Eine Zeugin Jehovas wird von einem älteren Zeugen mit Liebesbezeugungen eingedeckt und er ist nicht bereit, sich die Wahrheit anzutun, dass sie nicht an ihm interessiert ist. Er ist noch verheiratet und sieht dennoch keinen Hinderungsgrund, ihr seine "aufrichtigen Gefühle" regelmäßig telefonisch mitzuteilen. Die Zeugin will ihn nicht vor den Kopf stoßen, ist aber von der ausweglosen Situation angenervt. Zwischendurch schnappt sie Gesprächsfetzen in der Versammlung auf, die auf ihre Situation passen und denen sie entnehmen muss/kann, dass sie in jedem Fall die Schuldige ist.

Wenn sie ihrem Verehrer offen sagt, dass ihr das nicht passt, steht dieser ältere Zeuge in der Versuchung, sie in der Versammlung zu diffamieren. Da reicht ein falsches Wort aus Frust und die Zeugin wird zu Unrecht beschuldigt, gesündigt zu haben. Wenn sie ihm nicht offen sagt, dass es ihr nicht passt, geht das Spiel der üblen Nachrede in der Versammlung weiter.

Die Lehren der Wachtturm-Gesellschaft sind dazu gemacht, genau solche Situationen heraufzubeschwören, in denen ein Mensch ohne jede Ursache schwer beschuldigt und sanktioniert wird. Das Spitzelsystem in den Versammlungen der Zeugen Jehovas funktioniert prächtig. Einerseits tragen gerade die ledigen Frauen bei den Zeugen Jehovas die Hauptlast des Predigtdienstes, andererseits sind sie Freiwild für die Willkür der Brüder und für die üble Nachrede der Schwestern. Diese immer wiederkehrende Zwickmühle ist niemals von oben kommend, sondern eindeutig von unten.

Ich glaube nicht, dass der Heilige Geist Frauen ausspart, wenn es darum geht, einem Bruder oder der Gemeinde etwas mitzuteilen. Und ich erlebe in christlichen Gemeinden nicht die Erpressbarkeit der Frauen, wie sie bei Jehovas Zeugen gang und gäbe ist. Die Autonomie, wie Du sie zum Beispiel zeigst, ist bei Jehovas Zeugen für Frauen und Männer tabu. Die Freiheit, die Jesus schenkt, gibt es bei ihnen nicht. Dass jeder Christ und jede Christin auch Fehler machen kann, bedeutet nicht, dass er/sie generell den Mund zu halten hat. Wir sind an unser Gewissen gebunden und an Jesus, der in uns ist. Die WTG meidet diese Formulierung und setzt dafür lieber die Floskel ein: in Verbindung mit Jesus sein. Damit schließt sie eine innige Einheit zwischen dem Gläubigen und Jesus aus, um sich selbst anstelle von Jesus ins Herz des Menschen hineinmogeln zu können. Dass dann die Kontrolle durch Jesus wegfällt, liegt auf der Hand. – Dann ist das Gewissen nicht mehr lebendig. Und der Tanz um die fiktive Sündhaftigkeit gerade der ledigen Frauen kann beginnen.

Rüdiger [07.05.2011]

20

Hallo Rüdiger,

ich merke, dass er nicht vollends glücklich ist. Er wird die ZJ wohl nie verlassen, aber ich merke, dass er sich nach Gott sehnt. Seine Lieblingsstellen in der Bibel handeln davon, Gott zu finden. Ich würde ihm gern helfen, aber das kann ich nicht. Er nimmt mir den Wind aus den Segeln noch bevor ich von meinem Glauben sprechen kann. Ich bete zu Gott und damit auch zu Jesus, dass er mir die Kraft gibt, echte Erkenntnis zu erlangen und dadurch Gott voll und ganz zu vertrauen. Letztendlich führt das zum Glück. Ich habe Glück, denn ich merke den Unterschied. Ich merke, dass dort etwas fehlt bei ihnen. Es ist traurig. Der Rahmen ihrer Lehren stimmt einfach nicht. Es macht keinen Sinn. Er ist seit Geburt bei den ZJ und alle seine Freunde und alle aus seiner Familie sind dort. Genau dieses "in Verbindung mit Jesus sein" reicht nicht aus. Vielleicht macht es die WTG absichtlich. So können sie die Sehnsucht der "Anhänger" für sich bewahren und in den Predigtdienst stecken. Ich möchte so gerne Zeugnis ablegen, aber ich weiß, dass ich dann mit einem ZJ rede und danach sehr enttäuscht sein werde, weil ich wieder versagt habe.

Liebe Grüße

Leni [08.05.2011]

21

Meine Situation ist nicht anders. Doch habe ich nach vielem Hin und Her endlich kapiert, dass ich es mit Humor erdulden muss. In dem Moment eröffnen sich Möglichkeiten, die ich vorher nicht hatte, als ich noch zielgerichtet und ergebnisorientiert agiert habe. Mit jeder Sequenz der Verwerfungen, die mir bekannt werden (Spitzeleien, üble Nachrede usw.), habe ich Gelegenheit, die guten Erfahrungen mit echten Christen erwähnen zu dürfen. Und ich habe die Möglichkeit, solche haarsträubenden Fakten wie die drei Römer, die sich eine neuzeitliche Bibel ansehen, immer wieder als mahnendes Beispiel vorzubringen. Solange ich meine Freundin bekehren wollte, war dies alles nur in einem viel geringeren Maß möglich.

Was Du schon lange durchschaust, kann Dein Freund nur mit Jesus zusammen begreifen. Wie Du. Dass Du es begreifen (erfassen) durftest, ist kein Verdienst, weder ein Verdienst von Dir, noch ein Verdienst eines anderen. Deswegen müssen wir es Jesus überlassen. Wie lange er sich Zeit lässt, hängt mit Sicherheit auch von Deinem Freund und von meiner Freundin ab, denn er überrumpelt niemanden. Doch irgendwann ist es so weit. Und es muss so sein, dass Du und ich nicht sagen können werden, dass wir es gemacht haben. Denn Jesus hat es gemacht. Geben wir ihm jetzt schon die Ehre dafür, dass er Deinem Freund und meiner Freundin aus der Patsche hilft.

Rüdiger [09.05.2011]

PS: Dass diese Worte keine große Hilfe sind, ist mir klar. Auch das nehme ich als Anlass, mich ganz auf Jesus zu verlassen. Wir können uns nicht am eigenen Bart aus dem Sumpf ziehen. Und wir können auch nicht andere an unserem Bart aus dem Sumpf ziehen. Ohne Jesus ist nichts möglich.

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Doch es ist eine Hilfe. Danke für die Antwort. Ich lege es in Jesu Hände, obwohl mir nicht mal das zusteht, denn es lag von Anfang an in seinen Händen. Er kann damit besser umgehen und ich vertraue ihm. "Ohne Jesus ist nichts möglich" das stimmt! Manchmal kann ich nicht anders, als doch zu versuchen, ihm irgendwie zu helfen. Den Artikel über die drei Römer, die sich eine neuzeitliche Bibel ansehen, habe ich gelesen. Verrückt wie blind die ZJ sind, dass die WTG so offen solche Dinge zeigen kann. Auch die Dämonen im Feuer und im Haus! Ich habe mich erschrocken! Einen Dämon im brennenden Busch zu zeigen, der eigentlich für Gottes Macht stehen soll ... da fehlen mir die Worte.

Einen schönen Tag an alle!

Leni [09.05.2011]

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Hi Leni;

ein Problem ist, dass die Wachtturm-Gesellschaft sich die Bibelverse raussucht, die ihnen in's Konzept passen. Man sollte immer alle Stellen der Bibel zu einem Thema lesen und fragen: Warum steht das da? Und: für wen? Zur Stellung der Frau: zig Urgemeinden wurden von Frauen gegründet (Lydia). Du kannst drauf wetten, dass die auch gepredigt haben und zusammen mit Männern gebetet hat. Die "frauenfeindlichen" Bibelverse müssen also nicht allgemeingültig sein, sondern waren an eine bestimmte Gemeinde gerichtet.

Ähnlich falsch ausgelegt werden Zitate zu ungläubigen Menschen oder Sachen wie Zwietracht säen. Man muss den Zusammenhang sehen und, ob es wörtlich gemeint oder symbolisch gemeint ist.

Mit den Eltern ist es auch so. Da würde den Zeugen etwas Nachdenken helfen – bzw. ein wirkliches Studium der Bibel. ...

Teetrinker [09.05.2011]

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Zitat: "Ich bete zu Gott und damit auch zu Jesus, dass er mir die Kraft gibt, echte Erkenntnis zu erlangen und dadurch Gott voll und ganz zu vertrauen."

Ich verstehe das nicht so recht: Ich bete zu Gott und damit auch zu Jesus. ... Dieses Wort: auch. Hört sich an als wären es zwei.

Kommt das von der Dreieinigkeit? Ich z.B. bete nur zu Jesus, denn er ist für mich der alleinige, einige Gott.

Doris [09.05.2011]

Du betest in jedem Fall richtig. Jesus sagt, wer mich sieht, sieht den Vater. Und Paulus sagt, wie dürfen durch Jesus zum Vater Abba, lieber Vater (so etwa wie Papa) sagen. Ob Du Jesus sagst oder Vater, durch Deinen Glauben an Jesus kannst Du nichts falsch machen. [RH]
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Hallo Doris,

ich verstehe, dass du vielleicht vorsichtig bist, aber leg doch bitte nicht jedes Wort von mir auf die Waage. Ich verstehe nicht, was an dem Satz "Ich bete zu Gott und damit auch zu Jesus" falsch sein soll bzw. wo der Hinweis darauf sein soll, dass ich nicht zu Jesus bete?

Glaubst du nicht an die Dreieinigkeit?

Leni [10.05.2011]

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Hi;

grundsätzlich kannst Du nicht "falsch" beten. Wenn Du zu Jesus betest, betest Du auch zum Vater, denke ich. Ich bete zu allen Personen Gottes: ich danke Jesus, dass Er für mich gestorben ist, ich bitte den Heiligen Geist mich zu leiten. (als Beispiel).

Problematisch ist, wenn jemand eine Person Gottes ablehnt oder als Gott nicht achtet. Wie z.B. die Zeugen Jehovas Jesus zwar als Vorbild haben, aber nicht als Gott anerkennen. Dann klappt das ganze nicht: Jesus ist der Schlüssel! Durch Jesus kommst Du erst zum Vater, durch Jesus hast Du Zugang zum Heiligen Geist.

Das Gute ist, Gott ist grösser als unsere Theologie, unser Denken. Er sieht unsere Hilflosigkeit, unsere Fehler, aber er möchte, dass wir mit Ihm reden. Rituale, Regeln brauchen wir dazu "Gott sei Dank" nicht ;-)

Shalom, Teetrinker [10.05.2011]

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Ich bin der Meinung, dass die Dreieinigkeitslehre nicht relevant ist zur Rettung und zum Gebet. Wer darüber langfristig keinen Frieden findet, hat zwar ein Problem, ist aber dennoch gerettet und in Jesus, wenn er an ihn glaubt. Wenn z.B. ein Zeuge Jehovas aufgrund der erlittenen Hirnwäsche nicht mit der Dreieinigkeit zurechtkommt, ist er dennoch gerettet, wenn er den Namen Jesu anruft.

Bedenklich ist allerdings die Nachwirkung der Wachtturmlehre, wo der Heilige Geist am Wirken gehindert wird, weil ihm nicht die Ehre gegeben wird. Einer mystischen Kraft kann man keine Ehre geben, sondern nur einer Person. Ich danke dem Heiligen Geist, dass ich mich auf seine Führung verlassen kann. Er ist der Tröster, den Jesus gesandt hat.

Rüdiger [10.05.2011]

PS: Und er ist Jesus wie er der Vater ist. Jesus sagt: Ich werde bei euch sein bis ans Ende der Tage. Gleichzeitig sendet er aber den Tröster. Was kann das anderes bedeuten als die absolute Einigkeit zwischen Jesus und dem Heiligen Geist? Das identische Sein? – Macht Euch keinen Kopf um die Dreieinigkeit! Diese Streitfrage hat die Wachtturm-Gesellschaft nur aufgeworfen, um die ohnehin menschlich denkenden Zeugen Jehovas zu bügeln. – Jesus ist wichtig. Denn er schenkt das Leben ... und die Wahrheit.

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Ach, mir fällt ein: die Jünger fragten Jesus: wie sollen wir denn "richtig" beten? Da lehrte Jesus sie das Vater unser. Wir haben es gestern aus dem hebräischen übersetzt (oben ist hebräisch original, dann die Aussprche, dann eine Übersetzung, die wir mit dem Rabbi Prof. Dr. Dr. Dr. yxc erarbeitet haben:

Unser Vater, der Du im Himmel (oder Königreich) bist,

Geheiligt sei Dein Name,

Dein (König)Reich komme,

Dein Wille geschehe,

wie im Himmel so auf Erden

Unser (zugesagtes, verdientes) Brot gib uns heute,

vergib unsere Schuld

wie wir unseren Schuldiger vergeben.

schütze uns vor Versuchung (in die Situation bringen)

und erlöse uns vom Bösen

denn Dein ist das Reich und die Macht und die Herrlichkleit

Für immer und ewig, Amen

(wobei dutzende Feinheiten durch unsere Übersetzung verlorengegangen sind, z.B. Brot ist der Begriff Brot, der auf Jesus zutrifft, usw., einige füge ich in Klammern bei)

Gruss, Teetrinker [10.05.2011]

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1. Korinther 2, 2 Denn ich hielt es für richtig, unter euch nichts zu wissen als allein Jesus Christus, den Gekreuzigten.

Kolosser 2, 8 Seht zu, dass euch niemand einfange durch Philosophie und leeren Trug, gegründet auf die Lehre von Menschen und auf die Mächte der Welt und nicht auf Christus.

Hallo Teetrrinker,

ich finde die Erklärung für das Brot sehr interessant, so habe ich es vorher noch nicht gesehen. Zeugen Jehovas sprechen das Vater Unser nicht so oft, oder?

Leni [11.05.2011]

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Ja Rüdiger, so ist es. Nur Jesus als unser alleiniger, einiger Gott. Und so verstehen wir den Vater, weil Jesus seinen Geist schickt.

Grüße

Doris [11.05.2011]

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Leni;

das mit dem Vater unser kann ich Dir nicht beantworten. Aber die Wachtturm-Gesellschaft hält sich ja nicht nur für die "einzig wahren" Christen, sondern sie sind antisemetisch, dass die Schwarte kracht. Ich mein mir der Kragen. Sie nehmen Dinge für sich in Anspruch, die Gott den Juden angedacht hat (z.B. die 144.000).

Dann diese Bilder, wo die Juden wie Monster aussehen, die kleine Kinder zum Frühstück verspeisen ...

Die Auseinandersetzung mit dem Judentum hat mir gezeigt, wie dumm die Wachtturm-Religion ist. Und weisst Du, die alten Schriften sind alle öffentlich zugänglich, jeder kann Hebräisch lernen, um die Bibel besser zu verstehen, das müssen nicht 20 geheime Spezialisten sein. Oder Oberschlaue aus der Zentrale in Brooklyn.

Zum Rabbi: der Kurs dient dem jüdisch-christlichen Dialog, findet in unserer Gemeinde statt, mit Juden, Christen und jüdischen Christen. Wir Christen lernen die Zeit vor und um Jesus zu verstehen, und die Juden lernen das Christentum kennen. Eine wichtige Sache für uns Deutsche und für uns Christen!! (Ist unglaublich wie sehr Jesus im Judentum verankert ist – auch wenn viele Jesus ablehnen.)

Gruss, Teetrinker [11.05.2011]

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Der Widerspruch an sich: "Wir sind die einzigen, die gerettet werden, denn wir sind im 'geistigen Paradies' und das ist nunmal das der Zeugen Jehovas" und gleichzeitig: "Nee nee, wir richten nicht, das steht nur Jesus zu, dem Propheten/Engel/Menschensohn".

Also welche Antwort von beiden soll es sein? Und daran, dass Jesus Prophet etc. ist, kann man glauben, aber dass Gott Jesus ist, ist "logisch nicht nachvollziehbar und macht keinen Sinn"? Für uns Menschen wohlgemerkt – aber wer kann schon einen allmächtigen Gott verstehen, es sei denn – er stellt sich auf EINE Stufe mit ihm und will den einzigen (!) und allmächtigen Gott beschränken und ihm einen Namen geben ...?!

Entschuldigung, aber diese Lehre verstehe ich nicht. Wo hat es Hand oder Fuß?

Im Moment stehen Zeugen Jehovas vor meinem Wohnheim und verteilen Wachttürme. Vorher habe ich sie noch nie hier gesehen. Da stellt sich doch die Frage, ob sie es weitererzählt haben, dass eine Studentin aus diesem Wohnheim ein Bibelstudium gemacht hat ...? Ich komme mir leicht verraten vor gerade. "Aber es ist eine gute Sache, weil wir dadurch mehr Menschen erreichen können." – Auf meine Kosten – Kosten des Einzelnen!! Als ein Zeichen, etwas in Gottes Namen bewirkt zu haben, empfinde ich es gerade wirklich nicht.

Gott will mir wohl eher zeigen, wie gefährlich es sein kann, ein Bibelstudium der Zeugen Jehovas zu machen (im Fall, sie stehen vor meinem Wohnheim, weil ich es mal gemacht habe) und vielleicht will er mir zeigen, dass es nicht nur gefährlich für mich ist? Liebe Zeugen Jehovas, ich bitte um Antwort, wie ich diese Handlung des allgegenwärtigen und handelnden Gottes interpretieren soll.

Für alle anderen bete ich, denn es tut mir leid und ich bereue es.

Leni [21.05.2011]