Ein Potemkinsches Dorf

von "Unbekannt"

Und dennoch ist dieser ganze »Sklave«, vor dem die Zeugen huldigend stehen, für den sie beten, den sie stets im Munde führen und dem sie fast blind gehorchen, was immer er auch und wann immer er etwas sagt, ein für sie aufgebautes Potemkinsches Dorf. Ja ich möchte sagen, dass der russische Fürst Potemkin ein Waisenknabe war gegen die Fähigkeit dieser Organisation, den Zeugen Dinge vorzuführen, die nicht vorhanden sind.

Fürst Potemkin hatte seiner Zarin nur durch die Silhouetten großer Dörfer einen nicht vorhandenen materiellen Wohlstand des Zarenreiches vorgegaukelt. Die Organisation jedoch macht die Zeugen in ihrer Hoffnung auf Auferstehung und Leben von ihrer Haltung zum Sklaven abhängig. Ihr Bibelverständnis wird durch den Sklaven bestimmt. Ihr Verhalten zu ihren Mitmenschen regelt der Sklave usw. usw. Ja ihr ganzes Leben ist sklavenbestimmt. Es wird ihnen vorgegaukelt, alles sei abhängig von ihrem Verhältnis zum Sklaven, und doch ist letztlich der Sklave selbst nur eine Fiktion. – Wieso?

Neues Licht wird verhandelt

Nehmen wir einmal an, der von Jesus erwähnte Sklave bestünde kollektiv aus den etwa 8000 gesalbten Zeugen Jehovas (was nicht der Fall ist, aber hier als Annahme stehen soll) und er wäre mit der Leitung der irdischen Interessen Jesu beauftragt, so weiß doch jeder Zeuge, dass diese 8000 Personen bis auf einige wenige, vielleicht einem guten Dutzend, mit der Leitung dieses Werkes nichts zu tun haben.

Man hört ja dann auch immer sofort diesen Einwand: "Die Sklavenklasse wird vertreten durch die leitende Körperschaft!". Doch würde sich im privaten Bereich kein Zeuge von jemandem vertreten lassen, den er nicht ausdrücklich beauftragt hätte. Wie steht es mit dem Sklaven? Hat die Sklavenklasse die Glieder der leitenden Körperschaft je beauftragt, bestimmt oder bevollmächtigt, in welcher Weise auch immer, sie zu vertreten? Und wenn neue Glieder in die leitende Körperschaft eintreten, weil der Tod dort Lücken gerissen hat, werden diese dann von der Gesamtheit der Gesalbten bestimmt?

Beide Fragen sind zu verneinen. Die leitende Körperschaft hat ihre Vertretungsbefugnis nicht von dem kollektiven Sklaven; die Sklavenklasse hat nicht zu bestimmen oder zu leiten, sie hat als Klasse nichts zu melden, so wenig wie die »große Volksmenge« der nicht gesalbten Christen (Übrigens: Christus heißt auf deutsch: Gesalbter; gibt es nicht gesalbte Gesalbte?).

Der treue und verständige Sklave als der vom Herrn beauftragte Leiter seines Volkes wird ständig angeführt, ist aber noch weniger real als ein Potemkinsches Dorf. Er ist weniger als der geknickte Rohrstab Ägypten (Jesaja 36:6) – Jehovas Zeugen stützen sich auf den Sklaven; doch sie stützen sich auf ein Phantom, statt sich allein auf Gott (Sprüche 3:5) und seinen Gesalbten, auf Christus, zu stützen, bei dem allein Rettung ist (Apostelgeschichte 4:10-12).

Wie wenig zuverlässig und vertrauenswürdig dieser »Sklave« ist in seiner Belehrung und Bibelauslegung, zeigt – wieder einmal – das »neue Licht«, das er im WT vom I5. Februar 2008 aufleuchten lässt.

Kommentare
01

Nun, mein lieber unbekannter (Ex-?) Zeuge Jehovas, dazu gibt es folgendes zu sagen:

Die "leitende Körperschaft" ist die Gesamtheit aller in Brooklyn befindlichen [Personen] des Überrests und sie wird aus allen zur Verfügung stehenden Gesalbten von einem eigenen Komitee bestimmt, welcher geistig und körperlich noch in der Lage ist, die Position des Präsidenten zu erfüllen. Die "alltäglichen" Aufgaben werden sowieso seit Jahren von den "anderen Schafen" gelenkt und geleitet.

Jeder der Gesalbten kann auf seinen Wunsch nach Brooklyn (oder in ein anderes Zweigbüro) geholt werden (auf Kosten der WTG) und dort bleiben, um sich ein Bild von der Tätigkeit zu machen, mitzuhelfen oder einfach nur seinen Lebensabend bei seinen geistigen Brüdern zu verbringen.

Dass immer wieder "neues Licht" erscheint, ist doch auch logisch! Schließlich ist Armageddon auf unbestimmte Zeit verschoben worden und der Sklave stirbt – so ist das nun mal! Und jetzt muss das Völkchen so eingestimmt werden, dass man die Lehre jetzt so verbiegt, dass auch nach dem Ableben aller Gesalbten die Wachtturm-Gesellschaft weiter blühen kann.

Also muss man bestimmte "andere Schafe" privilegieren, die Amtsgeschäfte des Sklaven unangefochten zu übernehmen. Dafür wird vorher die Lehre Stück um Stück geändert, in neue, unerwartete Richtungen verändert und als "neues Licht" verkauft, aber man ändert lediglich die "Allgemeinen Geschäftbedingungen für den Herrschaftsanspruch der WTG" und fertig.

Interessant wäre, was für ein "neues Licht" genau erstrahlt. Da ich keinen Zugang mehr zu den Zeitschriften habe, wäre es sehr schön, wenn man die Artikelreihe hier oder im Forum veröffentlichen könnte oder eine Zusammenfassung!

Wachtturm-Klops [08.01.2008]

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Erstellungsdatum: 08.01.2008 ♦ DruckversionDownloadsLinks auf andere InternetseitenDatenschutzerklärungInhaltKontaktImpressum
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